18.08.2013
Ein Beitrag des Allgemeinen Anzeigers
Verführung aller Sinne

Von Andreas Abendroth
RUDOLSTADT. "Das Vogelschießen ist kein beliebiger Rummel, sondern ein kulturvolles Volksfest mit einem unverwechselbarem Flair", betont Festplatzchef Frank Grünert.
"Ein Rummel, welcher in Schaustellerkreisen in der 'Bundesliga' angesiedelt ist und eine Goldmedaille verdient hat", betonte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, bei seinem Besuch.
Und so möchte man in diesem Jahr mit der 291. Auflage wieder den Nerv der Besucher allen Alters treffen. Auf der 1000 Meter langen Festmeile bieten siebzig Schausteller pure Abwechslung. Von den Klassikern wie Riesenrad und Kettenkarussell bis hin zu technischen Giganten der Neuzeit, welche die Schwerkraft fast aufheben. Und dann verwöhnen auch noch Unternehmen mit kuriosen Namen wie Schafstall, Schokoladenfabrik oder Hungerturm die Geschmackssinne der Gäste. Dazu kommen noch der Sound aus den Musikanlagen und zu guter letzt ein Effektzauber im nächtlichen Himmel der Schillerstadt.
Das größte Volksfest im Freistaat begeistert aber nicht nur die Besucher. Auch die Schausteller kommen gerne in die thüringische Stadt. "Wir werden von den Einwohnern gut aufgenommen. Für zehn Rummeltage sind wir keine Fremden, gehören einfach zum Stadtgeschehen dazu", betont der 1. Vorsitzende des Thüringer Schausteller Vereins, Fritz Krebs. Auch der Bayreuther Tony Sommerer ist als junger Mann vom Fest begeistert und schlingt im elterlichen Betrieb fleißig Brezeln: "So einen Festplatz erlebt man nicht alle Tage. Alle Generationen trifft man hier an und für jeden wird etwas geboten", so der Neunzehnjährige.
Das Rudolstädter Vogelschießen ist eine Leistungsschau der Schausteller, welche ihr Publikum zu Sinnesreisen einladen. Eine zehntägige Verführung, welche die Menschen friedlich miteinander feiern.