24.08.2011
Ein Beitrag der Ostthüringer Zeitung
Warten auf die Jungfernfahrt der Wasser-Rafting-Bahn in Rudolstadt

"Ich möchte mich bei der Stadt Rudolstadt und bei den Besuchern des Festes entschuldigen."

Nach der TÜV-Abnahmeprüfung und der Bauabnahme soll die Wasser-Rafting-Bahn Rio Rapidos endlich Premiere feiern. Schausteller Sascha Kaiser entschuldigt sich für die Verspätung und freut sich auf den Start.

Dass es zeitlich knapp würde mit dem Aufbau der fabrikneuen Wasser-Rafting-Bahn "Rio Rapidos" für das Rudolstädter Vogelschießen war absehbar. Dass sie zur Fest-Halbzeit immer noch nicht fahren würde, allerdings nicht. Auch gestern stand das als Weltpremiere in Rudolstadt angekündigte Fahrgeschäft, das im Anschluss als Neuheit auf das Münchner Oktoberfest kommt, still.

Beim Betreiber, dem Schausteller Sascha Kaiser, liegen die Nerven blank. "Ich möchte mich bei der Stadt Rudolstadt und bei den Besuchern des Festes entschuldigen. Wir haben wirklich alles getan, die Rafting-Bahn rechtzeitig zu eröffnen. Aber die Verkettung unglücklichster Umstände führte zu dieser Zitterpartie. Von Herzen bedanken wir uns bei allen, die uns beim Aufbau unterstützt haben."

Bereits am Montagabend waren TÜV-Experten vor Ort. "Heute nimmt die TÜV-Süd-Industrie-GmbH aus München die Abnahmeprüfung vor. Unmittelbar nach der schriftlichen Bestätigung soll vom Bauamt des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt eine zeitnahe Gebrauchsabnahme erfolgen. Nach der Abnahme können wir davon ausgehen, dass unsere Gäste den bevorstehenden Wasser-Spaß sicher genießen können", kündigt Volksfestchef Frank Grünert an. Von Rainer Deppe vom TÜV war gestern zu erfahren: "Der Betreiber nimmt noch Korrekturen im Bereich der Justierung und Programmierung vor. Ansonsten gibt es von uns keine Beanstandungen. Es ist alles in Ordnung."

Ursprünglich wollte Sascha Kaiser bereits drei Wochen vor Festbeginn "in aller Ruhe" mit den Aufbauarbeiten beginnen, da bei einer solchen Neuheit die Montage noch nicht so schnell von der Hand geht. Nachdem sich die Herstellungsarbeiten in der Türkei erheblich verzögert hatten, musste die bereits verladene Bahn auf einer Fähre in Istanbul pausieren, ein längerer Streik der Fährleute hatte den Transport verhindert. Zu allem Unglück musste die Bahn nach ihrer Ankunft in Italien wegen eines Feiertages und auf Grund von Problemen mit dem Zoll eine weitere Pause einlegen. Obwohl die ganze Familie und befreundete Schausteller beim Transport nach Rudolstadt und bei den Aufbauarbeiten mitgeholfen haben, verzögerte sich die Eröffnung. Mehrmals standen Wasserwirtschaft und Feuerwehr vergeblich zum Wassereinlassen bereit. Auch das Technische Hilfswerk bot seine Hilfe an. Nach erfolgter Wasserzufuhr verzögerte sich die Eröffnung erneut.

Wenn die Bahn mit dem langersehnten Start beginnt, fällt Frank Grünert ein Stein vom Herzen. Auf die OTZ-Anfrage, ob die Stadt Rudolstadt in Erwägung zieht, den Betreiber auf Grund der verzögerten Eröffnung wegen Nichteinhaltung des Vertrages in Regress zu nehmen betont er: "Wir unterstützen Herr Kaiser, dass seine Bahn baldmöglichst ihre Runden drehen und die Besucher erfreuen kann. In einer solchen Situation an Regress zu denken, liegt uns fern."