20.08.2011
Ein Beitrag
Rudolstädter Vogelschießen beginnt mit fliegenden Fäusten

Das Rudolstädter Vogelschießen ist am freitagabend eröffnet worden.

Es begann mit Box-Vorführung, Böllerschüssen, Fest-Lied und dem traditionellen Bieranstich. Die neue Attraktion des Volksfestes, eine Wasser-Rafting-Bahn allerdings kann erst verspätet öffnen.

Es gilt als eines der friedlichsten Volksfeste überhaupt und dennoch begann das Rudolstädter Vogelschießen in diesem Jahr mit fliegenden Fäusten. Sie gehören den Männern der Boxbude "Live Boxen Live" von Johann Heinen und ihre Vorführung war gestern Teil der Show zur Festeröffnung. "Ich komme gerade aus Vechta, dort hatten wir sechs Tage lang jeden Abend ein volles Zelt. Ich frage mich, wie viele Freiwillige es in Rudolstadt gibt, die sich dem Kampf stellen", sagte er in die Runde und lud die Gäste ein: "Ich freue mich auf Ihren Besuch". Jörg Geibert (CDU), der mit der ganzen Familie nach Rudolstadt gekommen war, gab es an Karussells, Losbuden und den vielen Ständen mit Essen und Trinken kein Halten mehr.

Nur eine Fahrt mit der Wasser-Rafting-Bahn war gestern noch nicht möglich. Hier war der Aufbau noch in vollem Gange. "Wir hatten gehofft, dass wir es noch pünktlich schaffen, aber leider liegen die Tücken im Detail. Es sind viele kleine Kniffe, das zieht sich hin. Wir legen heute die nächste Nachtschicht ein", sagte Betreiber Siegfried Kaiser. Auf eine genaue Zeit wollte er sich noch nicht festlegen. Schließlich müssen auch noch 580 Kubikmeter Wasser eingefüllt werden. Trinkwasser, so ist es Vorschrift. "Zum einen wegen der Pumpen, aber auch weil es passieren kann, dass ein Fahrgast nass gespritzt wird", erklärte der Schausteller. Allein das dauert noch einmal sechs Stunden. "Es ist mehr als bedauerlich und ich kann gut mit ihm mitfühlen", zeigte Vogelschießen-Organistor Frank Grünert Mitgefühl.

 

Zu diesem Zeitpunkt waren schon die ersten Besucher auf dem Festplatz, um sich umzuschauen. In den Biergärten hatten es sich die ersten Gäste bequem gemacht.  Unter einer Gruppe Teenager aus Bad Blankenburg indes war ein Disput entbrannt. Welches sollte das erste Fahrgeschäft sein? "Das Riesenrad", sagte Clara Michele. "Und der Break Dance". "Auf keinen Fall, da geh ich nicht mit drauf", ist Saskia Tauber etwas zurückhaltender. Sie zieht es eher in das Geisterhaus. So wie Marike Ströse. Marcus Schäffer dagegen will nicht nur den Break Dance, sondern auch das Riesen-Kettenkarussell und den Booster Maxxx testen. Linda Wagner dagegen freut sich auf den Autoscooter. "Mindestens vier mal" will sie fahren. Zwischen 20 und 50 Euro haben die 12- bis 13-Jährigen für den Abend eingeplant. Und es ist garantiert nicht der einzige Besuch auf dem Vogelschießen. "Wir kommen wieder, am liebsten morgen, übermorgen, überübermorgen....", sagten sie und zogen los.

Bis zum 28. August ist der Vergnügungspark auf Zeit mit mehr als 70 Fahrgeschäften, zwei Festzelten und zahlreichen weiteren Angeboten geöffnet.