16.08.2011
Ein Beitrag der Ostthüringer Zeitung
Zitterpartie um Wasser-Rafting-Bahn fürs Rudolstädter Vogelschießen

Überblick über die Schausteller des Vogelschießen 2011

Sie soll dieses Jahr die Attraktion des Vogelschießens werden: Eine nagelneue Wassser-Rafting-Bahn. Doch am Montag zitterten die Veranstalter noch. Erst wurde der Transport des Fahrgeschäftes aus der Türkei durch einen Streik gestoppt, dann musste es wegen eines Feiertages in Italien warten.

Das kann dieses Jahr eine Zitterpartie werden. Wird die fabrikneue Wasser-Rafting-Bahn pünktlich zur Eröffnung des Rudolstädter Vogelschießens am Freitag um 18 Uhr die ersten Runden drehen können? Der Zeitplan sah vor, dass gestern mit den Aufbauarbeiten der in Ankara/Türkei gebauten Bahn begonnen wird. Diesen brachte zunächst ein Streik an der Fähre in Istanbul durcheinander. Gestern stoppte der Feiertag anlässlich Mariä Himmelfahrt in Italien den Transport nach Rudolstadt.

Dabei ist die Bahn, die vorher noch auf keinem anderen Rummel stand, in diesem Jahr quasi das Entree zum Festplatz. Dort platziert, wo in der Vergangenheit das dritte Festzelt stand, wird der Besucher von der Behelfsbrücke über den neu geschaffenen befestigten Bitumenweg kommend an diesem Fahrgeschäft vorbei zum Platz gelangen.

Auf diesem herrscht schon seit Tagen reges Treiben. Das Riesenrad sieht so aus, als könnten die ersten Fahrgäste schon einstiegen und auch die Achterbahn "Euro-Coaster" ist bereits fertig aufgebaut. Daneben allerdings ist noch eine Lücke. Hier soll ab Freitag das größte transportable Kettenkarussell "Around the world" stehen. In einer Höhe von 60 Metern werden die Fahrgäste durch die Luft gewirbelt. Damit überragt das Fahrgeschäft das 38 Meter hohe Riesenrad deutlich. Auch hier ist Schnelligkeit beim Aufbau gefragt, denn bis Sonntag stand das Fahrgeschäft auf der Hanse-Sail in Rostock.

Ebenfalls hoch hinaus geht es beim dritten Hochfahrgeschäft, dem "Booster Maxxx". Hier wird der Fahrgast immerhin noch 55 Meter über dem Boden seine Kreise drehen . Diese Attraktion eines holländischen Schaustellers wird ab Mittwoch aufgebaut. Bei dieser Größenordnung wird eines deutlich: Der Transportaufwand für die Betreiber der Geschäfte wird immer größer. "Es wird immer schwieriger, große attraktive Fahrgeschäfte zu bekommen", sagt Vogelschießen-Organisator Frank Grünert. "Die Zeiten sind vorbei, an denen Schausteller ohne Wenn und Aber zugesagt haben. Der Transport wird immer mehr zur Kostenfrage".

Während die drei Großfahrgeschäfte noch gar nicht in Rudolstadt angekommen sind, geht es an vielen kleineren Betrieben vier Tage vor der Festeröffnung schon an die Feinheiten. An Stelle der Losbude "Glückskönig", die im Juli kurz vor der Eröffnung eines Volksfestes in Düsseldorf abgebrannt war, steht das "Hong Kong", von dem bereits große Plüschtiger, "Bernd das Brot" und andere Figuren grüßen. Betrieben wird es, wie der "Glückskönig" auch, von der Schaustellerfamilie Schleinitz, die dieses Ersatzgeschäft dankenswerterweise von einer anderen Schaustellerfamilie eigens für Rudolstadt geliehen bekam.

Und auch das gehört zum Geschehen in dieser Woche auf dem Festplatz: Hier wird etwas Kies ausgebreitet, dort noch eine Grünpflanze gestellt. "Das war vor ein paar Jahren noch nicht selbstverständlich. Aber wir legen großen Wert darauf, dass es auch zwischen den Geschäften ordentlich aussieht und der Festplatz insgesamt passend gestaltet ist", macht Frank Grünert auf einen für Rudolstadt typischen Aspekt aufmerksam.

So sind es am Ende wieder viele Kleinigkeiten, die zusammengefügt das Große und Ganze dieses beliebten Volksfestes ausmachen, das am Freitag 18 Uhr seine Pforten öffnet.