08.09.2010
Ein Beitrag im Amtsblatt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt
20 Jahre Engagement für das Vogelschießen - Frank Grünert

Bürgermeister würdigt Verdienste des Volksfestchefs

Das 288. Rudolstädter Vogelschießen ist in diesem Jahr nicht nur das 20. nach der politischen Wende sondern zugleich auch ein Jubiläum für denjenigen gewesen, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten das Fest wesentlich mit geprägt hat und es mit seinem Engagement zum Sozusagen zum größten Rummel Thüringens werden ließ. Bürgermeister Jörg Reichl würdigte die Verdienste Frank Grünerts mit einer speziellen Urkunde und einer kleinen Laudatio innerhalb eines Vortages zur Geschichte des Vogelschießens: Darin heißt es:

„1991 wurde Frank Grünert als neuer Mitarbeiter im Kulturamt von meinem Vorgänger Dr. Hartmut Franz mit der Aufgabe betraut, die Leitung und Organisation des Rudolstädter Vogelschießens zu übernehmen. Getreu dem Motto von Bertold Brecht „Mühen der Ebenen“ hält er auch im 20. Jahr seines Wirkens, nunmehr als Veranstaltungsreferent der Stadtverwaltung, die Fäden des Volksfestes umsichtig und fest in der Hand – mit Herz und Verstand.

Da Grünerts Herz schon damals sowohl für die Schaustellerei als auch für das Theater schlug, betrachtete er das Volksfest als Inszenierung. Ihm war es wichtig, dem Fest ein eigenes Profil zu verleihen. Er wusste, dass es schwer sein würde, das Erfolgsfest der DDR auch in ganz Deutschland zu etablieren. Er unternahm alles, um das Rudolstädter Vogelschießen zu dem zu machen, was es heute ist. Sein Ziel war es, das Fest in die Reihen der in Schaustellerkreisen beliebtesten und populärsten Deutschen Volksfeste aussteigen zu lassen.

Der Platz musste vergrößert und entsprechende technische Voraussetzungen mussten geschaffen werden, eine entsprechende Infrastruktur war erforderlich. Trotz wohlgemeinter Warnungen vieler Skeptiker in Schausteller -und Stadtverwaltungskreisen sind seine Vorstellungen gelungen, den Festplatz zu vergrößern. In der Stadtverwaltung und im Stadtrat ist er auf offene Ohren und Partner gestoßen. Schon im Jahr 1996 konnte die Bleichwiese mit einer doppelten Kapazität präsentiert werden. Nun galt es, ein neues Gestaltungs,- Sicherheits- und Werbekonzept umzusetzen. Seit 1996 ist es gelungen, Attraktionen nach Rudolstadt zu holen und einen Festplatz zu gestalten, dessen Mischung stimmt. Seit der Platzvergrößerung lockt eine ausgewogene Mischung aus nostalgischen und modernen Schaustellerbetrieben sowie attraktiven Neuheiten jährlich Hunderttausende Besucher auf die Bleichwiese.

Drei unterschiedlich geprägte Festzelte mit abwechslungsreichen Programmen, Live-Musik und Disco-Show sorgen für stimmungsvolle Unterhaltung. Die Rudolstädter Schützenvereine beleben alte Traditionen, zu denen ein Festumzug und das traditionelle Armbrustschießen auf den Holzvogel am letzten Sonntag gehören. Einmalig auf Deutschlands Volksfestplätzen ist die Tatsache, dass es an jedem Tag einen anderen Höhepunkt gibt. Unser Volksfest hat ein unverwechselbares Profil bekommen. Alles wird wohldurchdacht in Szene gesetzt. Hier erleben die Besucher kein beliebiges Fest mit Schaustellern als schmückendes Beiwerk, sondern ein traditionelles Volksfest mit besonderer Prägung.

Jährlich bereist Frank Grünert, der in der Schaustellerfachpresse als „Platzmeister mit Herz“ und „Werbemanager per excellence“ bezeichnet wird, führende Volksfeste. Er hält die Augen offen, was für Rudolstadt das richtige ist. Er versucht immer wieder an die Wurzeln des Vogelschießens heranzukommen, das mit Vorführungen von Gauklern und Artisten begann. Routine ist bei der Vorbereitung und Durchführung des Rudolstädter Vogelschießens ein Fremdwort für Frank Grünert. In jedem Jahr setzt er neue Akzente…“