27.08.2010
Ein Beitrag der Ostthüringer Zeitung
Frische Köstlichkeiten aus aller Welt auf dem Rudolstädter Vogelschießen

Täglich frisches Obst auf dem Rudolstädter Vogelschießen

Sowie man die Bleichwiese betritt und in den Schatten der Fahrgeschäfte kommt, steigt einem der Geruch in die Nase: Gebrannte Mandeln, Schokolade und frisches Obst auf der einen Seite - Pizza, Fischbrötchen und chinesische Gerichte, aber auch die traditionelle Thüringer Bratwurst, auf der anderen.

Wie jedes Jahr sind zusammen mit dem größten Rummel Thüringens auch Köstlichkeiten aus aller Welt nach Rudolstadt gekommen.

Von Mandarinen aus Argentinien über Pfirsiche aus Frankreich bis zu deutschen Äpfeln werden die unterschiedlichsten Früchte, mit Schokolade kandiert, angeboten, erzählt Silke Schieck, Inhaberin eines Süßwaren-Standes auf dem Vogelschießen. Täglich empfängt sie mit ihrem Team vormittags zwischen 7 und 10 Uhr ihre frische Ware. Das Obst stammt von Großhändlern aus Eisenach und Erfurt. "Was wir aus der Umgebung bekommen können, nehmen wir auch. Das ist auch umweltfreundlicher", unterstreicht Schieck. Früchte der ganzen Welt treffen sich auf dieser Theke: Trauben aus Italien, Himbeeren aus Holland und Mangos aus der Dominikanischen Republik. Dazu kommen Nüsse aller Art: Mandeln aus Spanien, Macadamianüsse aus Costa Rica und Sonnenblumenkerne aus den USA.

Um zu garantieren, dass die Ware immer frisch ist, produziert das Team nur so viel wie an der Theke zu sehen ist und innerhalb eines Tages verkauft werden kann. Gleich nach dem Eintreffen des Obstes beginnt für alle die Arbeit: Waschen, Schneiden, Schälen, Kandieren und dieser Prozess hört erst mit dem Abschluss jeden Tages auf.

Einige Meter weiter ein scharfer Geruchskontrast: frische Fischbrötchen, Scampis und Lachsstreifen auf knusprigen Brötchen. "Die Brötchen backen wir selbst, damit sie nicht so durchweichen. Das macht ein gutes Fischbrötchen aus", sagte die Geschäftsführerin eines Familienbetriebs aus Osnabrück, Kerstin Welte.

"Jeden zweiten Tag bekommen wir neue Lieferungen von Zuhause. Dort wird noch alles selbst gemacht, vom Einlegen der Heringe bis hin zum Braten des Fisches", erklärte Welte. Gekühlt kommt die Ware auf der Bleichwiese an, wird dort morgens zwischen 8 und 9 Uhr von den Mitarbeitern abgenommen und gleich wieder in einen Kühlwagen gepackt. "So wird die Kühlkette nicht unterbrochen", erläuterte die Inhaberin und ergänzte: "Es ist nichts vom Großhandel dabei, alles kommt von uns selbst, und das bereits seit 16 Jahren."

Egal ob herzhaft oder süß: Jeder kann auf dem Vogelschießen seinen Gaumen erfreuen.