20.08.2010
Ein Beitrag der TA, OTZ und TLZ
Mit Leib und Seele bei der Arbeit

Alltägliches aus dem Berufsleben eines Schaustellers

Ein Leben in der turbulenten Welt der Rummelplätze, das Reisen von einem Volksfest zum nächsten, ist alles andere als Vergnügen. Deshalb gibt es heute nur noch wenige Menschen, die sich für den aufopferungsvollen Beruf eines Schaustellers entscheiden. Glücklicherweise führen die meisten Schausteller ihre Geschäfte generationsübergreifend als Familienunternehmen weiter. Die längste Zeit verbringt der Schausteller auf der Reise, auf dem Weg zum nächsten Jahrmarkt oder Rummel. Am neuen Ort angekommen, beginnt die anstrengende und hektische Zeit des Aufbaus. Kaum ist das jeweilige Fest vorbei, muss der Abbau zügig erfolgen.

Die Saison, in der ein Schausteller effektiv Geld verdienen kann, ist kurz. Etwa 100 Tage im Jahr. In dieser Zeit muss er für seine Kosten decken können. Die Ausgaben sind enorm: Kosten für Personal, Transporte, Standplatz, Werbung, Strom, Wasser, Wartungsarbeiten und dergleichen schlucken einen Großteil der Einnahmen. Die halten sich auch in Grenzen, da das Geld bei den Besuchern nicht mehr so locker sitzt, wie vor einigen Jahren. Bei allen Reizen, die Schaustellerkinder erfahren, auch sie sind nicht zu beneiden, denn das häufige Umherreisen macht einen regelmäßigen Schulwechsel erforderlich.

Der Beruf des Schaustellers ist Berufung. Ein Schausteller ist mit Leib und Seele bei der Arbeit. Deshalb gelingt es dem „fahrenden Volk“ heute wie in vergangen Jahrhunderten, junge und alte Menschen mit der faszinierenden Welt ihres Rummels in ihren Bann zu ziehen.