18.08.2010
Ein Beitrag der Ostthüringer Zeitung
Aufbaufieber auf Rudolstädter Bleichwiese

Freitag beginnt der größte Rummel Thüringens

Auf der Rudolstädter Bleichwiese grassiert wenige Tage vor der Eröffnung des Vogelschießens das Aufbaufieber.

Dabei werden die Aufbauarbeiten, die gestern auch von zwei Kamerateams des MDR-Fernsehens begleitet wurden, in diesem Jahr durch die anhaltenden Niederschläge der letzten Tage erschwert. "Der Boden im Wiesenbereich, vor allem dort, wo die Wohnwagen der Schausteller stehen, ist so feucht und schlammig, wie ich es noch nicht erlebt habe", macht Frank Grünert, Veranstaltungsreferent der Stadt Rudolstadt, auf ein Problem aufmerksam. "Teilweise mussten Wohnwagen schon per Kran herausgezogen werden", beschreibt er, wie das Wetter zu schaffen macht. Als Anfang der Woche mit dem Aufbau der Wildwasserbahn begonnen wurde, "ist praktisch alles im Schlamm versunken", berichtet er. Inzwischen haben Anlage und Betreiber aber wieder halbwegs festen Boden unter den Platten bzw. Füßen, und es heißt nun Wasser marsch aus der Leitung, um mit 200 Kubik die Fahrrinne zu füllen. "Und wenn das Fest am Freitag beginnt, wird der Besucher nichts mehr davon spüren", ist Frank Grünert zuversichtlich.

Gestern sind die Wagen der Attraktion "Take off" nach 750 Kilometern Fahrt von Dänemark in Rudolstadt eingetroffen. Heute kommt auch die Familien-Achterbahn "Rock & Roll" an, die bis Sonntag noch beim amerikanischen Volksfest in Berlin stand. Bis Freitag muss die 25 Meter hohe, 65 Meter lange Konstruktion mit ca. einem Kilometer Schienenlänge stehen. Ebenso quasi in letzter Minute erst fertig wird die Schaubude "Revue der Illusionen". Diese stand noch bis gestern in Vechta, wurde über Nacht abgebaut und nimmt heute Kurs auf Rudolstadt.

Zwar nicht geändert, aber zumindest auf Herz und Nieren noch einmal geprüft wurde nach den tragischen Ereignissen vonDuisburg das Sicherheitskonzept für Thüringens größtes Volksfest. "Wir haben das Augenmerk noch einmal verstärkt auf die Fluchtwege gerichtet", erklärt Frank Grünert. So gibt es an allen Platzeingängen Pläne, auf denen sich der Besucher über die Fluchtwege informieren kann. "Wir haben diese Informationen ganz bewusst zu Papier gebracht und alle Verantwortlichkeiten festgelegt. Darüber werden morgen auch alle Schausteller informiert", erklärt der Fest-Organisator.

Diese treffen sich traditionell am Donnerstag auf Einladung der Stadt zur Schausteller-Party, die diesmal in der Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur stattfindet. Fußball-WM und Hitzesommer haben den Betreibern der Fahrgeschäfte, Belustigungen, Imbiss- und sonstigen Buden bisher ein eher bescheidenes Jahr beschert. Um so hoffnungsvoller blicken sie nun auf die zehn Tage in Rudolstadt, die einmal mehr ein großes Angebot für Jung und Alt bereit halten.