27.04.2010
Ein Beitrag der Ostthüringer Zeitung
Reizvolle Projektarbeit

Schüler befassen sich mit der Geschichte des Rudolstädter Vogelschießens

Glückliche Gesichter gab es gestern Vormittag in der Regelschule Friedrich Schiller. Die Schülerinnen Lisa Przybilla, Jessica Karol und der Schüler Christian Leubner aus der Klasse 10b haben ihre Projektarbeit mit großem Erfolg verteidigt. Entschieden hatten sie sich für das Thema Die geschichtliche Entwicklung des Rudolstädter Vogelschießens. Für ihre hervorragende Arbeit und deren lebendige Verteidigung haben alle drei die Note 1 erhalten.

Die Schüler haben ganze Arbeit geleistet. Das Ergebnis beeindruckt mich so sehr, dass ich es den Schaustellern des diesjährigen Vogelschießens vorstellen werde. Natürlich wird diese Projektarbeit einen Platz in unserem Stadtarchiv erhalten, lobt Frank Grünert, der als Veranstaltungsreferent der Stadtverwaltung seit 20 Jahren für die Gestaltung, Organisation und Vermarktung des Festes zuständig ist.

Die Zehntklässler gehören zu den Tausenden Besuchern, die es jedes Jahr im August auf die Bleichwiese zieht. Sieht man sich die Plakate und Schilder, die zum Vogelschießen einladen, etwas genauer an, liest man, dass es dieses Volksfest schon seit 1722 gibt. Unglaublich! Da fragt man sich natürlich so einiges: Welche Rolle spielten die Schützen? Welche Vergnügungen gab es damals? Was macht dieses Traditionsfest so einzigartig? Dies fanden wir so spannend, dass wir uns mit der Geschichte des Vogelschießens befassten und das Thema für die gemeinsame Projektarbeit wählten, erläutert Lisa Przybilla.

Die Schüler beschäftigten sich mit der Tradition der Schützenvereine und des Schießens auf den Holzvogel. Beleuchtet wird das Vogelschießen in den ersten Jahren seines Bestehens. Es folgen Betrachtungen zu den Festen während des Ersten und Zweiten Weltkriegs, in der Nachkriegszeit und in der DDR. Eingegangen wird auch auf die umfassende Weiterentwicklung und Profilschärfung im vereinigten Deutschland.

Christian Leubner gestaltete eine DVD. Seine kreative Präsentation zeigt Bilder im Wandel der Zeiten und Ausschnitte aus Gesprächen mit Frank Grünert, den Schaustellern Irmgard Damm und Charly Meyer und einigen Besuchern.

Das Vogelschießen hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen, Neuerungen und Modernisierungen hinter sich gebracht. Dadurch ist es das geworden, was es jetzt ist: Eines der bedeutendsten, schönsten und größten Volksfeste Deutschlands. Hoffentlich wird es noch vielen weiteren Generationen Freunde bereiten, resümiert Jessica Karol.